Altweibersommerfäden
umgarnen mich
mit Mondglanzseide.
Kokon gewebt aus Träumen
hält fern
die Stürme des Herbstes.
Ich niste selig
in meinem Bett aus Liebe und Trost,
und meine Seele erlebt
Frühlingsbeginn.
©Gitta Landgraf-Hausmann, 2002
Satt – gesättigt von Glut und Hitze -
liegt sie da.
Weiches Bett aus raschelndem Laub
flammt in goldorangem Farbenrausch.
Satt – gesättigt von Regen und Tau –
wartet sie.
Dunkelbraune Scholle hat Frucht getragen
voll üppigem Weizengold.
Satt – gesättigt von Sonnenglast und
Abendrot –
schläft sie.
Müde Erde - Schneesterndecke erwartend.
©Gitta Landgraf-Hausmann, 2002-08-19
Bin Kind des Sommers.
Genieße
Glühendhitze,
Taglangträumen,
Lichtkringelblätterdach.
Liebe
Duftvollluft,
Endlosabend,
Samtweichnacht.
Bewundere
Mohnblühtglut.
Getreideschwere,
Hitzereifekörnerlast,
Bin Kind des Sommers,
das Trauer trägt -
wenn Kastanienglanz
vom Baume fällt,
Orangeflammblatt
zu Boden schwebt.
©Gitta Landgraf-Hausmann, Wien, 2002